Federico Fellini (geboren am 20. Januar 1920 in Rimini; verstorben am 31. Oktober 1993 in Rom) war ein italienischer Filmregisseur und Drehbuchautor, der als einer der bedeutendsten Autorenfilmer des 20. Jahrhunderts gilt. Fellini begann seine Karriere im italienischen Neorealismus, entwickelte jedoch ab den 1950er Jahren einen unverwechselbaren, persönlichen Stil. Seine Filme sind bekannt für die Verschmelzung von Traum und Realität, den kreativen Einsatz von Erzähltechniken sowie den satirisch-grotesken, oft sarkastischen Ton.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen „La Strada – Das Lied der Straße“, „Das süße Leben“, „Achteinhalb“ und „Amarcord“. Diese Filme werden häufig in Listen der besten Filme aller Zeiten genannt. Vier seiner Filme gewannen den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“, was ihn bis heute zum Rekordhalter in dieser Kategorie macht. 1993 wurde er zudem mit dem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Als junger Mann arbeitete Fellini für die Tageszeitung “Il Piccolo” und später für die satirische Wochenzeitschrift “Marc' Aurelio”, wo er sich als talentierter Journalist und Karikaturist etablierte. Fellini wurde bald zu Redaktionskonferenzen eingeladen und nutzte den ihm eingeräumten Platz, um tagebuchartig und mit Selbstironie seine Jugend in der Provinz und seine Anfänge in Rom zu schildern. Viele dieser Themen fanden später Eingang in seine Filme. Beim Radio lernte er die Schauspielerin Giulietta Masina kennen, die er 1943 heiratete und mit der er bis zu seinem Tod verheiratet blieb.
Während seiner Zeit als Journalist und Radiodramaturg begann Fellini, an verschiedenen Drehbüchern mitzuwirken. Er lernte Roberto Rossellini kennen, mit dem er 1946 für „Roma città aperta – Rom, offene Stadt“ seine erste von vielen Oscar-Nominierungen erhielt. Ein Jahr später gab er seine journalistische Karriere auf, um sich vollständig dem Drehbuchschreiben und der Regie zu widmen. Bis 1950 hatte Fellini an 19 Drehbüchern mitgearbeitet und war als Drehbuchautor und Regieassistent etabliert.
Sein Regiedebüt gab Fellini 1950 mit „Luci del varietà – Lichter des Varieté“, einem Film über eine Sängerin, die sich einer Showgruppe anschließt, um ihrem Heimatdorf zu entkommen. Mit „La Strada – Das Lied der Straße“ (1953–1954), in dem Anthony Quinn und Fellinis Ehefrau Giulietta Masina die Hauptrollen spielten, erzielte Fellini internationale Anerkennung. Der Film wurde mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film sowie weiteren Preisen ausgezeichnet, spaltete jedoch die Meinungen der Kritiker.
„La dolce Vita – Das süße Leben“ (1960), Fellinis Film über das Nachtleben in Rom und den Wettkampf der Paparazzi, sorgte bei seiner Premiere für kontroverse Reaktionen, wurde jedoch später mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet und entwickelte sich zu einem Kassenschlager.
Fellinis Film „8½“ enthält stark autobiografische Elemente und wird oft als sein Meisterwerk angesehen. Der Film, der 1963 erschien, wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. 1972 folgte „Fellinis Roma“, ein subjektives Porträt der Stadt Rom um 1940. Der Film stieß auf gemischte Reaktionen, wurde jedoch für seine charakteristische „fellinianische“ Machart gelobt.
Mit „Amarcord“ (1973), einem Panoptikum skurriler Charaktere und Momentaufnahmen eines Italiens zur Zeit des Faschismus, erreichte Fellini erneut großen Erfolg. Der Film wurde mit einem Oscar und zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet.
1984 drehte Fellini „Ginger und Fred“, eine Abrechnung mit der seelenlosen Fernsehwelt, die seine Kritik an der Ausbreitung des Privatfernsehens in Italien thematisierte. 1987 setzte er sein filmisches Schaffen mit „Intervista“ fort, einem Selbstporträt, in dem er über sein Leben und seine Arbeit reflektiert.

Fellinis letzter Film, „La Voce della Luna – Die Stimme des Mondes“ (1990), erzählt die Geschichte des mondsüchtigen Salvini, gespielt von Roberto Benigni. 1993 wurde Fellini mit dem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

JahrTitelTitelDrehbuchRegieIm Programm von Cineforum
1950Luci del varietà Lichter des Varietéxx
1952Lo sceicco biancoDie bittere Liebexx
1953I vitelloniDie Müßiggängerxx
1953L’amore in cittàLiebe in der Stadtxx
1954La stradaLa Strada – Das Lied der Straßexx
1955Il bidoneDie Schwindlerxx
1957Le notti di CabiriaDie Nächte der Cabiriaxx
1960La dolce vitaDas süße Lebenxx2025
1962Boccaccio 70Boccaccio 70xx
1963Achteinhalbxx2025
1965Giulietta degli spiritiJulia und die Geisterxx
1968Histoires extraordinairesAußergewöhnliche Geschichtenxx
1969 Block-notes di un registaDie Notizen eines Regisseurs (Fernseh-Dokumentarfilm)xx
1969SatyriconFellinis Satyriconxx
1970I clownsDie Clownsxx
1972RomaFellinis Romaxx2026
1973AmarcordAmarcordxx2026
1976Il Casanova di Federico FelliniFellinis Casanovaxx
1979Prova d’orchestraOrchesterprobexx
1980La città delle donneFellinis Stadt der Frauenxx
1983E la nave vaFellinis Schiff der Träumexx
1986Ginger e FredGinger und Fredxx
1987IntervistaFellinis Intervistaxx
1990La voce della lunaDie Stimme des Mondesxx

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