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Giuseppe Tornatore

Giuseppe Tornatore, geboren 1956 in Bagheria, Sizilien, ist ein renommierter italienischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent. Sein Film "Cinema Paradiso" wurde 1990 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film sowie weiteren Auszeichnungen geehrt.

Tornatore wuchs zusammen mit seinem Bruder Francesco Tornatore, der ebenfalls Filmproduzent wurde, in Bagheria auf. Bereits im Alter von etwa zehn Jahren leitete er als Mitglied einer Theatergruppe an seiner Schule Aufführungen von Stücken von Luigi Pirandello und Eduardo De Filippo. Als Jugendlicher arbeitete er als freiberuflicher Fotograf und investierte sein erstes verdientes Geld in eine Super-8-Filmkamera, einen Projektor und Schnittausrüstung.

Nach dem Abschluss am Gymnasium Francesco Scaduto in seinem Heimatort begann er seine Karriere mit der Produktion von Dokumentarfilmen, die hauptsächlich Themen seiner Heimat Sizilien behandelten. Mit der Dokumentation "Ethnische Minderheiten in Sizilien" gewann er seinen ersten Preis auf dem Filmfestival in Salerno. Anfang der 1980er Jahre zog er nach Rom.

Ursprünglich kam Tornatore zum Film als Standbild-Fotograf und erzielte bald Anerkennung und Preise für seine Arbeit. Später wandte er sich dem Fernsehen zu und schuf eine Reihe von Dokumentarfilmen, bevor er 1986 mit Ben Gazzara in der Titelrolle seinen ersten Spielfilm drehte. "Der Professor" erzählt die Geschichte eines Gangsterbosses, der zu 20 Jahren Haft verurteilt wird und ein Syndikat aufbaut, das selbst von der mächtigen Camorra geduldet werden muss. Der Film, der authentisch wirkt, bedeutete für Tornatore einen großen künstlerischen Erfolg.

Sein nächster Film, "Cinema Paradiso" aus dem Jahr 1988, war sowohl künstlerisch als auch kommerziell ein großer Erfolg und wurde im gleichen Jahr von der amerikanischen Filmakademie mit dem Oscar ausgezeichnet.

Tornatore inszenierte "Cinema Paradiso" mit Philippe Noiret in der Hauptrolle, während der Protagonist seines nächsten Films "Allen geht's gut" (1990) Marcello Mastroianni war. Tornatore erzählt von einem alten Mann, der eine Reise durch Italien unternimmt, um all seine Söhne und Töchter an verschiedenen Orten wiederzusehen.

"Der Mann, der die Sterne macht" aus dem Jahr 1995 brachte Tornatore erneut eine Nominierung für den Auslands-Oscar ein. Es ist die Geschichte eines sympathischen Scharlatans, der in den 1950er Jahren durch Sizilien reist und bei den Großen und Kleinen große Träume weckt.

Im Jahr 1999 inszenierte Tornatore "Die Legende vom Ozeanpianisten" mit Tim Roth, gefolgt von dem erfolgreichen Drama "Der Zauber von Malèna" (2000) mit Monica Bellucci. "Die Unbekannte" aus dem Jahr 2006 folgte den Spuren von Alfred Hitchcock und erzählt von einer osteuropäischen Ex-Prostituierten mit dunklem Geheimnis.

2009 eröffnete Tornatore mit seinem Film "Baarìa - Eine italienische Familiengeschichte" die 66. Filmfestspiele von Venedig. Der Film, benannt nach seinem Heimatort Bagheria, verfolgt das Leben von drei Generationen auf Sizilien. Der Film löste aufgrund einer blutigen Szene eine Kontroverse aus, die zu einer negativen Reaktion in Teilen der Gesellschaft und der Politik führte.

Tornatore ist auch bekannt für seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten Ennio Morricone, über den er 2021 den Dokumentarfilm "Ennio Morricone – Der Maestro" drehte.

Ende 2023 drehte Tornatore für den Telekommunikationskonzern TIM den Werbefilm "Il labirinto", der sich gegen die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz positioniert und innerhalb von neun Tagen auf YouTube sechs Millionen Aufrufe erzielte.

JahrTitelTitelDrehbuchRegieIm Programm von Cineforum
1984Cento giorni a PalermoDie 100 Tage von Palermox
1986Il camorristaDer Professorx
1988Nuovo Cinema ParadisoCinema Paradiso xxx
1990Stanno tutti beneAllen geht’s gutx
1994Una pura formalitàEine reine Formalitätx
1995L’uomo delle stelleDer Mann, der die Sterne machtxx
1998Novecento – La leggenda del pianista sull’oceanoDie Legende vom Ozeanpianisten xxx
2000Der Zauber von MalènaDer Zauber von Malènaxxx
2006La sconosciutaDie Unbekanntexx
2009Baarìa – La porta del ventoBaarìaxx
2013La migliore offertaThe Best Offer – Das höchste Gebot xx
2016La corrispondenzaKorrespondenzxx
2021Ennio (Film documentario)Ennio Morricone – Der Maestro xx

Giuseppe Tornatore

CINEMA PARADISO

Welcher Film könnte als Pilotfilm für das neue Cineforum besser geeignet sein als "Cinema Paradiso"? Der geniale Film von Giuseppe Tornatore stammt aus dem Jahr 1988 und erzählt die bewegende Geschichte der Menschen eines sizilianischen Dorfes sowie die Entwicklung ihres Kinos von den 1940er bis in die 1980er Jahre. Tornatore verwebt auf vielfältige Weise seine eigene Lebensgeschichte in den Film. Der Protagonist, Toto, stammt aus einer armen Familie, sein Vater kehrte nie aus dem Krieg zurück. Um dem tristen Alltag zu entfliehen, sucht der kleine Junge Trost im Kino, wo er in Alfredo, dem Filmvorführer, einen Ersatzvater findet. "Cinema Paradiso" erhielt 1990 den Oscar als bester fremdsprachiger Film.

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Giuseppe Tornatore

Die Legende vom Ozeanpianisten

Der 1998 entstandener italienischer Spielfilm von Giuseppe Tornatore beruht auf dem Roman „Novecento“ von Alessandro Baricco. Auf einem Atlantikdampfer findet der Heizer Danny am Neujahrstag einen Säugling, der an Bord zurückgelassen wurde. Er beschließt, den Jungen zu adoptieren und ihm den Namen 1900 zu geben. Der Junge hat großes musikalisches Talent und entwickelt sich zu einem virtuosen Pianisten. Gerüchte über sein brillantes Klavierspiel erreichen schließlich das Festland, das ihm ganz neue Karrieremöglichkeiten bieten könnte. Das einzige Problem ist, dass 1900 sein Schiff noch nie verlassen hat. Der Film hat den Europäischer Filmpreis für die beste Kamera sowie Golden Globe Award für die beste Filmmusik gewonnen.

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Giuseppe Tornatore

Der Zauber von Malèna

Der italienisch-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs und Drehbuchautors Giuseppe Tornatore aus dem Jahr 2000 erzählt die bewegende Geschichte von Maléna, der schönsten Frau in dem kleinen sizilianischen Ort Castelcutó. Der 2. Weltkrieg spielt im Leben des 13jährigen Renato keine Rolle, denn ihn beschäftigen nur zwei Dinge: Sein neues Fahrrad und Malèna. Die anmutige Schöne verdreht den Männern in der Gegend reihenweise den Kopf und weckt auch in Renato ungeahnte Gefühle. Nur er kennt ihre wahre Geschichte... Der Film war für zwei Oscars nominiert und erhielt unter anderem 2001 den David di Donatello, den wichtigsten italienischen Filmpreis.

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